Meine Zeit als Gildensprecher der ZG    



Als Charly mich ansprach, doch einmal aus der Zeit zu berichten, als ich das Amt des Gildensprechers der ZG übernommen hatte, dachte ich, es wäre recht einfach, darüber zu schreiben. Aber leider das ist  nicht so. Ich weiß leider nicht einmal mehr, in welchem Jahr ich zum Gildensprecher gewählt wurde, es muss aber Ende der 70er oder im Anfang der 80er Jahre gewesen sein. Es war bei einer Mitgliederversammlung in der Nähe von Wiesbaden, als Karl Bukowski, der amtierende Gildensprecher, mich beim Frühstücken ansprach und mir vorschlug, doch auch einmal die Gilde als Sprecher zu führen, „viel Arbeit wäre das ohnehin nicht“! Ein Blick zu meiner Frau, die daraufhin nickte, und schon wurde ich dort zum Gildensprecher gewählt. So war das damals. Diese Aufgabe habe ich dann gerne und mit Schwung wahrgenommen über einen Zeitraum von ca. 17 Jahren.


In dieser Zeit gab es mehrere Begegnungstreffen zwischen den Mitgliederversammlungen, einmal in Immenhausen, in Kronberg, in Berlin 1991. Zum 20. Gildenjubiläum trafen wir uns 1987 im Sachsenhain bei Verden. Hier wurde auch die Vergabe des St.-Georg-Preises geboren. In Bleckede, wo die Region Norddeutschland 1996 aus der Taufe gehoben wurde, war die ZG ebenfalls vertreten.


Da es dem Vorstand gemeinsam gelungen war, die Mitgliederzahl auf über 160 Personen zu erhöhen, hatte die Gilde immer 10 Delegierte auf den Verbandsversammlungen. Auf allen Verbandsversammlungen war die ZG vertreten und versuchte, die Geschicke des Verbandes mit zu gestalten.

Das 25jährige Bestehen der ZG feierten wir mit dem Geschäftsführer des Verbandes, Herbert Krisam, vom 8. bis 10. Mai 1992 an der Mecklenburgischen Seenplatte. Höhepunkt waren eine Schiffstour auf den Seen und dass abendliche Galadiner im Hotel Schloß Blücher. Die Unterbringung war im Schloß, das heute ein Golfhotel ist und nicht unter 300,— €/Nacht zu haben ist.


Ein besonderes Problem stellte die Herstellung der „Brücke“ dar, weil zunächst kein Redakteur vorhanden war und alles in der Hand des Vorsitzenden lag. Das wurde erst besser, als sich Knoten bereit erklärte, die Redaktion zu übernehmen.

Über die Jahreswende 1987/88 machte sich ein Kreis von 13 Personen aus der ZG nach Australien auf, um am Jamboree teilzunehmen und Australien kennen zu lernen. Über Singapur, Sydney, Jamboree, entlang der Ostküste bis nach Melbourne, dann nach Adelaide. Von dort mit dem Pkw in zwei Tagen bis zum Ayers Rock. Während eine Gruppe weiter nach Norden fuhr, fuhr die andere wieder nach Adelaide und dann mit dem Flug zurück nach Deutschland.

Schon früh war die Zentralgilde auch international aktiv. Mehrere Weltkonferenzen wurden besucht, die Gründung der Subregion Zentraleuropa in Griechenland wurde zusammen mit Harald Kesselheim 1991 initiiert und gefördert. An den nachfolgenden Subregionskonferenzen war die ZG immer vertreten. Die erste Subregionskonferenz traten wir mit zwei VW-Bussen 1993 an und fuhren über Grafengars nach Budapest, ins Bückgebirge und nach Eger. Dann weiter nach Nyregihaza, wo die Konferenz stattfand und unsere Jurte als Versammlungszelt diente. Ich glaube, wenn wir nicht gewesen wären, hätte diese erste Konferenz ziemliche Probleme bekommen.

Natürlich war nicht immer alles eitel Freude und Sonnenschein.  Bei den Gildensprechertreffen, an denen wir natürlich auch mit dem Vorstand vertreten waren, wurde auch schon einmal Tacheles geredet, die Emotionen hoch gekocht.

Als ich als Gildensprecher der ZG 1995 im Sachsenhain auf der 15. Generalversammlung des Verbandes zum Geschäftsführer gewählt wurde, war ich bemüht, das Amt des Gildensprechers langfristig abzutreten. Dies wurde dann bei einer der ZG-Versammlungen in der Hasenheide auch möglich, Charly Finke übernahm den Vorsitz. Da die gesamten Unterlagen auf dem Ludwigstein liegen, kann ich das Jahr leider nicht mehr angeben.

Jetzt, wo ich diese kurze Zusammenfassung schreibe, fallen mir natürlich auch wieder die eine oder andere Sache ein, was aber den Rahmen dieser Berichterstattung sprengen würde.

Nach dem Mauerfall hat der Vorstand versucht, die Gildensatzung zu ändern, weil dort noch immer z.B. von Westberlin die Rede war. Dies gelang leider nicht mehr bis zu meinem Ausscheiden aus dem Vorstand und dann später bei Übertritt zur Störtebekergilde auch aus der ZG.

Wenn ich es darf, sage ich allen ein Dankeschön, die in den langen Jahren im Vorstand mitgearbeitet haben –Stefan Schrölkamp (Stv.), Charly Finke (Stv.), Eva Bosse (Kasse), Knoten (Redaktion), und viele weitere Personen, deren Namen mir gar nicht mehr einfallen wollen.

Manne Bosse